Okertalsperre

Achtung: 
Das Tauchen in der Okertalsperre ist nur unter bestimmten Auflagen erlaubt. Bitte informieren Sie sich vorher!Die Okertalsperre ist eines der wenigen tieferen, für Taucher leicht erreichbaren und von den Harzwasserwerken freigegebene Tauchgewässern in Niedersachsen.
Sie ist ein sogenanntes Schwarzwasser und gehört damit zu den taucherisch sehr anspruchsvollen Gewässern. Selbst bei hellstem Sonnenschein ist es spätestens ab 20 m Tiefe absolut dunkel; eine starke Lampe ist also Pflicht.
Alle interessanten Ziele im Tauchgebiet liegen normalerweise tiefer als 20 m, manche bei voller Talsperre auch um die 40 m. Einen besonderen Reiz üben die manchmal unvermittelt auftauchenden Bäume aus. Vorsicht bei Freiwasserabstiegen ist also geboten!

Die Weißwasserbrücke
Die Geschichte der Okertalsperre reicht bis in die dreißiger Jahre zurück. Ihr Bau stand im Zusammenhang mit der Errichtung weiterer Talsperren im Harz, die schon im Anfang des 20. Jahrhunderts geplant worden waren.Ziel war es, das Harzvorland vor Hochwässern zu schützen und das Niedrigwasser im Sommer durch das angestaute Wasser wieder zu erhöhen. Zum anderen sollte die Versorgung der Bevölkerung über Fernleitungen selbst bis nach Hannover, Wolfsburg und Bremen mit Trink- und Brauchwasser, sowie mit Elektrizität sichergestellt werden. Ausschlaggebend für die Realisierung war zu Silvester 1925/26 ein schweres Hochwasser im Leinegebiet. Es traten etliche Typhusfälle auf, welche die die alten Wasserversorgungssysteme als fragwürdig und nicht mehr zeitgemäß erscheinen ließen.
Briefing mit Kompasskursen
Neben der Okertalsperre wurden weitere Sperren wie Sösetalsperre, die Odertalsperre und die Eckertalsperre errichtet. Hinzu kamen noch die Bode-, Innerste- und Granetalsperre, wobei letztere auch der Trinkwasserversorgung des Harzvorlandes dient. Mit dem Bau der 230 Hektar großen Okertalsperre begann man 1938. Kriegsbedingt wurden die Arbeiten 1942 unterbrochen und erst im Jahre 1952 wieder aufgenommen. 1956 wurde das Projekt abgeschlossen und man begann am 24. März mit dem Einstau. Für den Bau der Okertalsperre wurden nicht nur die Wälder unterhalb der Wasserkante abgeholzt und riesige Erdmassen bewegt; es wurde auch die Räumung und Einebnung der aus 16 Häuser bestehenden Waldarbeitersiedlung Schulenberg notwendig. Die damals 213 Bewohner siedelten auf den nahe gelegenen Großen Wiesenberg um; dort entstand es als der heutige Kur- und Fremdenverkehrsort neu.Wasserstand beim Hochwaaser 2003
Wasserstand beim Hochwaaser 2003
Neben der Okertalsperre wurden weitere Sperren wie Sösetalsperre, die Odertalsperre und die Eckertalsperre errichtet. Hinzu kamen noch die Bode-, Innerste- und Granetalsperre, wobei letztere auch der Trinkwasserversorgung des Harzvorlandes dient. Mit dem Bau der 230 Hektar großen Okertalsperre begann man 1938. Kriegsbedingt wurden die Arbeiten 1942 unterbrochen und erst im Jahre 1952 wieder aufgenommen. 1956 wurde das Projekt abgeschlossen und man begann am 24. März mit dem Einstau. Für den Bau der Okertalsperre wurden nicht nur die Wälder unterhalb der Wasserkante abgeholzt und riesige Erdmassen bewegt; es wurde auch die Räumung und Einebnung der aus 16 Häuser bestehenden Waldarbeitersiedlung Schulenberg notwendig. Die damals 213 Bewohner siedelten auf den nahe gelegenen Großen Wiesenberg um; dort entstand es als der heutige Kur- und Fremdenverkehrsort neu.Delfine beim Niedrigwasser 2011
Ihrer charakteristischen Form verdankt die Talsperre auch den Beinamen „Blaues Ypsilon“ oder „Vierwaldstättersee des Oberharzes“. Seit der Flutung hat sich die Talsperre zu einer Touristenattraktion entwickelt; bis auf Motorboote sind alle Wassersportarten erlaubt. Die für Taucher maximal erreichbare Tiefe kann bei maximalem Einstau deutlich über 50 m betragen. Das Tauchen ist extra reglementiert; Informationen zur Anmeldung stellt der Tauchsport Landesverband Niedersachsen e.V. (TLN) zur Verfügung.
Neben ihrer Hauptfunktion – dem erfolgreichen Hochwasserschutz – wird ihr Wasser zur Stromerzeugung genutzt und zum Teil durch den Oker-Grane-Stollen in die Granetalsperre zur Trinwasseraufbereitung übergeleitet. Damit der untere Flußlauf der Oker auch im Sommer nicht trocken fällt, wird nach einem festgelegten Plan täglich Wasser abgegeben.

Blick Richtung Schwarzwasserbrücke / Bramke
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die gewaltige Staumauer, deren Krone eine Höhe von 67 Metern gegenüber dem alten Flußbett misst. Der besonderen Geologie des Okertals Rechnung tragend wurde eine weltweit seltene Kombination von Bogen- und Gewichtsmauer konstruiert. Im unteren Teil werden die Kräfte sieben Meter tief im zusätzlich betonverstärkten Tonschiefer über ein um 90 Grad gekipptes Bogengewölbe abgetragen. Im Bereich der oberen 13 Meter handelt es sich um eine reine Gewichtsmauer, welche keine Kräfte in die an ihren Seiten anstehende Grauwacke überträgt, sondern dem Wasserdruck nur durch ihr Eigengewicht standhält. Für diese betonsparende Kombination wurden insgesamt 138.000 m³ Beton verarbeitet – ein Fußballfeld mit einer Betonschicht von fast 19 m Stärke. Die 260 m lange und 8 m breite Dammkrone neigt sich bei Füllstand um fünf Zentimeter talabwärts. Ihre Bewegungen werden kontinuierlich über Meßgeräte erfaßt, die über zwei begehbare Kontrollgänge erreichbar sind.
Ruine Uhlenhorst beim Niedrigwasser 2011
Die Harzwasserwerke führen regelmäßig Besichtigungstouren für Interessierte durch.
Bei vollem Einstau fasst sie 46,85 Millionen m³, wobei 5 Millionen m³ als Reservevolumen für Hochwässer dienen. Im Falle eines „Überlaufens“ bietet sich ein seltenes, imposantes Schauspiel. Insgesamt acht Heber fördern maximal 120 m³ pro Sekunde durch die Staumauer hindurch. Die Wassermassen stürzen mit einem gewaltigen Getöse auf eine Sprungschanze in den Flußlauf. Dieses ist bisher nur zweimal geschehen; zuletzt im Jahre 1994. Insgesamt wurden 101 von 103 Hochwässer seit ihrer Fertigstellung erfolgreich zurückgehalten.
Weitere Informationen sind auf Wikipedia zu finden.
Außerdem gibt es noch Fotos aus der Zeit, als die Oker noch nicht angestaut war:

Blick vom Großen Wiesenberg / NEU-Schulenberg auf das versunkene ALT-Schulenberg

ALT-Mittelschulenberg

Gleicher Blick mit teilabgerissenen ALT-Schulenberg